Freitag, 19. Mai 2023

DreamWalker - Die Schatten (Band 1 der Dream Walker Trilogie)

   -Beitrag enthält Werbung/Produktplatzierungen-


Projekt DreamWalker - Die Schatten (Band 1)
von Christoph Zachariae

Selfpublishing
erschienen als 
Taschenbuch | Hardcover | E-Book 

Vielen Dank an Christoph Zachariae für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.


Zum Inhalt (Quelle: Website des Autors):
Traumforscher Dr. Jakob Lem arbeitet im Schlaflabor der Berliner Charité an der revolutionären Behandlungsmethode Therapeuten in die Träume anderer Menschen zu schicken: Projekt DreamWalker.

Seine fünfzehnjährige Tochter Isabella ist hochsensibel. Sie hält sich von Geräuschen und Menschen fern und zeichnet lieber Insekten im Garten. Nur in ihren Träumen ist sie frei, denn Isa ist Klarträumerin, genau wie ihr Vater. Dr. Lem fördert das Talent seiner Tochter und will sie zur DreamWalkerin ausbilden.

Nach einem Verkehrsunfall liegt Dr. Lem im Koma und Projekt DreamWalker droht das Aus. Isa kann sich ein Leben ohne ihren Vater nicht vorstellen. Zum ersten Mal geht sie ein Risiko ein und bricht als DreamWalkerin zu einer Reise ins Unbekannte auf.

Kann sie den Traum ihres Vaters finden und ihn aus dem Koma wecken?

Meine Meinung:
Nachdem Christoph Zachariae anfragte, ob ich DreamWalker gerne lesen und rezensieren möchte, habe ich erstmal die Leseprobe auf mich wirken lassen. Mit dem einfachen, authentischen und bildgewaltigen Schreibstil kam ich gut zurecht. Mit dem Thema konnte ich zunächst erstmal nicht wirklich etwas anfangen. Die Leseprobe machte allerdings Lust auf mehr und so ließ ich mir das Rezensionsexemplar des ersten Bandes der DreamWalker Trilogie zusenden. (Vielen Dank auch für die nette Widmung).

Das Cover ist dem Thema Traumwelt angepasst und ansprechend gestaltet. Man erkennt auf den ersten Blick dass es sich um einen Roman aus dem Bereich Fantasy handelt. Sehr schön sind auch die Illustrationen (von Colin M. Winkler), welche die einzelnen Kapitel voneinander abgrenzen.

Mit dem Thema Träumen und luzides Träumen hatte ich mich bisher noch nicht näher auseinandergesetzt. Der Autor baut diesen wissenschaftlichen Aspekt unauffällig und ohne zu sachlich zu werden in die Story ein. Man wird langsam an das Thema herangeführt und erfährt, was Klarträumen bedeutet und wie man als Träumer die Inhalte beeinflussen kann. Und auch was die Forschung des Protagonisten Dr. Lem für die Patienten und Träumer bedeutet und bewirken soll. Die Traumwelt regt die eigene Fantasie an und zieht in ihren Bann.

"Die Schatten" ist unterteilt in 37 Kapitel, welche sich in der gebundenen Ausgabe auf 453 Seiten erstrecken. Die Länge der Kapitel ist recht unterschiedlich, mal länger mal kürzer aber immer bleibt der Lesefluss gut vorhanden. Kurze Kapitel motivieren zum weiterlesen. Man lernt Familie Lem im Verlauf der Geschichte näher kennen. Dr. Jakob Lem, seine Frau Maude und die gemeinsame Tochter Isabella weisen sehr unterschiedliche Charakterzüge auf. 

Isabella hat autistische Züge, zieht sich gerne in die Natur zurück und zeichnet gerne. Die Beziehung zu ihrer Mutter ist nicht immer ganz einfach. Ihr Vater, Dr. Lem, bindet sie in seine Traumforschung mit ein und Isabella ist eine begabte Klarträumerin. Diese Gemeinsamkeit verbindet Tochter und Vater noch mal besonders. Dr. Lem kann auch Isa's Verhalten oft besser nachvollziehen. Nach seinem Unfall übernimmt Isa die Aufgabe Kontakt über die Traumwelt mit ihrem Vater aufzunehmen. Dies birgt aber auch Gefahren, vor denen auch Dr. Lem gewarnt hat. Auf ihren ersten intensiven und spannenden Abenteuern in der Traumwelt und auf ihrer Suche nach Erkenntnissen über den Ewigen Traum können wir Isabella in diesem ersten Band begleiten. 

Isa als Protagonistin hat mir sehr gefallen. Ihre autistischen Merkmale machen sie zu einer interessanten aber auch liebenswürdigen Hauptfigur. Ihre Willenskraft und ihr Mut, aber auch ihr Humor ließen mich sie im weiteren Verlauf des Romans sehr ins Herz schließen.

Die Stimmung des Romans ist für einen phantastischen Roman angemessen düster und geheimnisvoll. Die Emotionen kommen in jedem Fall sehr gut rüber. In allen unterschiedlichen Situationen kann man sich sehr in die Szenen und die Gefühle der beteiligten Figuren einfühlen.

Für mich war es ein sehr spannendes und neuartiges Erlebnis den ersten Band der DreamWalker Trilogie zu lesen. Das Thema ist erfrischend anders und die Umsetzung hat mir gut gefallen. Auch die Protagonisten machen sehr viel Lust auf mehr. In dem in diesem Jahr erschienenen Band 2 "Der große Träumer" kann man Isabella bei weiteren spannenden und traumhaften Reisen begleiten. 


Cover und Illustration              
5 / 5
Story / Inhalt   
4 / 5
Aufbau und Schreibstil 
5 / 5
Spannung und Lesefluss
4 / 5
Hauptfigur /-en
4 / 5
Emotionen und Stimmung
4 / 5

 

Samstag, 25. März 2023

Altes Leid

   -Beitrag enthält Werbung/Produktplatzierungen-

"Altes Leid"
Die Ida Rabe Reihe (1)
von Lea Stein

erschienen im Heyne Verlag
einem Verlag der 
Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH
am 18.01.2023

Paperback
448 Seiten
ISBN: 978-3-453-42606-1
16,00 €

auch erschienen als
E-Book | Hörbuch

(Stand: 18.03.2023)

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Zum Inhalt (Quelle: Verlag):
Hamburg, 1947. Nach nur wenigen Wochen Ausbildung tritt Ida Rabe ihre erste Stelle als Polizistin an. Mitten auf St. Pauli, in der Davidwache, soll sie die neu gegründete Weibliche Polizei verstärken. Und schon bald bekommt sie viel zu tun: Im nachkriegszerbombten Hamburg trifft man das Elend an jeder Ecke – in Form von Bettlern, Prostituierten und stehlenden Kindern. Als eine Frau im Umland tot aufgefunden wird, grausam verstümmelt und mit aufgeschnittenem Unterleib, scheint sich niemand besonders für den Fall zu interessieren. Doch Ida, deren eigene dunkle Vergangenheit mit der Unterwelt Hamburgs verschlungen ist, macht sich auf die Suche nach dem Täter. Bald ist klar: In Hamburg geht ein Monster um. Und um es zu fassen, muss Ida ihm gefährlich nahe kommen ..
Meine Meinung:
Vor kurzem habe ich den historischen Roman "Elbleuchten" gelesen und habe mich damit bereits aus meiner Komfortzone heraus gewagt. Daher freute ich mich darauf, mich mit "Altes Leid" erneut auf eine literarische Reise in die Vergangenheit der Hansestadt zu begeben. 
Zeitlich spielt "Altes Leid" jedoch einige Jahrzehnte später, kurz nach dem zweiten Weltkrieg.
Weitere Gemeinsamkeiten sind die starken Frauen als Protagonisten, wenngleich die Lebensumstände sehr unterschiedlich sind.
Doch nun mehr zu Lea Steins Kriminalroman mit Ida Rabe als Hauptfigur. Es handelt sich um den ersten Band einer Kriminalromanreihe.
Das Cover finde ich schlicht aber ansprechend und sehr passend für einen historischen Kriminalroman.

Wir begleiten Ida Rabe bei ihren ersten Tagen auf der Wache in St. Pauli bei der weiblichen Polizei. Sie beginnt zu ermitteln und findet sich sehr rasch mitten in einem Kriminalfall wieder. Eigentlich nicht ihr Aufgabengebiet, beißt sie sich doch sehr fest in dem Fall und ermittelt viel auf eigene Faust.
Leider habe ich sehr lange gebraucht um so richtig mit dem Roman, den Hauptfiguren und auch mit dem Fall warm zu werden. Erst nachdem ich ca. die Hälfte der 448 Seiten gelesen hatte, konnte mich auch die Story fesseln und ich wurde langsam warm mit Ida Rabe. 
Nachdem ich den Roman nun beendet habe, kann ich mir jedoch vorstellen, auch den zweiten Band der Reihe (nach Erscheinen) zu lesen. Bei einer Krimireihe, wird man oft ja auch erst so nach und nach mit den Protagonisten warm und erfährt auch mehr aus dem Privatleben und der Vergangenheit, denn das fehlte mir im ersten Band der Ida-Rabe Reihe etwas. Gegen Ende hätte ich aber gerne noch mehr erfahren.

Die Stimmung der Zeit nach dem ersten Weltkrieg wurde anschaulich beschrieben und man konnte sich gut hineinversetzen. Emotionen was die Figuren betrifft, kamen bei mir nicht wirklich an, es sei aber erwähnt, dass es sich nun mal um einen Kriminalroman handelt, und nicht um einen Liebesroman.

Ab der zweiten Hälfte hat mich der Roman sehr gut unterhalten und ich habe mit Ida Rabe mit gerätselt und mit gefiebert. Die Protagonistin bleibt mir aber am Anfang leider etwas zu blass und die Story packte mich nicht gleich, bleibt man jedoch dran ist die Auflösung am Ende schlüssig und der "Showdown" sehr spannend.



Cover und Illustration              
4 / 5
Story / Inhalt   
4 / 5
Aufbau und Schreibstil 
3 / 5
Spannung und Lesefluss
2 / 5
Hauptfigur /-en
3 / 5
Emotionen und Stimmung
3 / 5

 


Dienstag, 7. Februar 2023

Zwischen Welten

   -Beitrag enthält Werbung/Produktplatzierungen-

"Zwischen Welten"
von Juli Zeh und Simon Urban

erschienen im Luchterhand Verlag
einem Verlag der 
Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH
am 25.01.2023

Hardcover
448 Seiten
ISBN: 978-3-630-87741-9
24,00 €

auch erschienen als 
E-Book | Hörbuch

(Stand: 07.02.2023)

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Zum Inhalt (Quelle: Verlag):
Zwanzig Jahre sind vergangen: Als sich Stefan und Theresa zufällig in Hamburg über den Weg laufen, endet ihr erstes Wiedersehen in einem Desaster. Zu Studienzeiten waren sie wie eine Familie füreinander, heute sind kaum noch Gemeinsamkeiten übrig. 
Stefan hat Karriere bei Deutschlands größter Wochenzeitung DER BOTE gemacht, Theresa den Bauernhof ihres Vaters in Brandenburg übernommen. Aus den unterschiedlichen Lebensentwürfen sind gegensätzliche Haltungen geworden. Stefan versucht bei seiner Zeitung, durch engagierte journalistische Projekte den Klimawandel zu bekämpfen. Theresa steht mit ihrem Bio-Milchhof vor Herausforderungen, die sie an den Rand ihrer Kraft bringen.

Die beiden beschließen, noch einmal von vorne anzufangen, sich per E-Mail und WhatsApp gegenseitig aus ihren Welten zu erzählen. Doch während sie einander näherkommen, geraten sie immer wieder in einen hitzigen Schlagabtausch um polarisierende Fragen wie Klimapolitik, Gendersprache und Rassismusvorwürfe. Ist heute wirklich jeder und jede gezwungen, eine Seite zu wählen? Oder gibt es noch Gemeinsamkeiten zwischen den Welten? Und können Freundschaft und Liebe die Kluft überbrücken?
Meine Meinung:
Juli Zeh konnte mich mit "Über Menschen" sehr überzeugen, ganz im Gegenteil zu dem früheren Werk "Leere Herzen". Umso gespannter war ich, ob "Zwischen Welten", bei dem Juli Zeh sich Simon Urban mit ins Boot geholt hat, an meine Begeisterung von "Über Menschen" anknüpfen kann. Thematisch und auch vom Schauplatz Brandenburg gibt es einige Gemeinsamkeiten, trotzdem ist "Zwischen Welten" auch wieder ganz anders.

Inhaltlich sprach mich der Klappentext bzw. die Inhaltsangabe der Verlagsseite, sehr an. Es werden Themen behandelt, die unsere Gesellschaft (beginnen zu) spalten. Jeder bekommt dies in seinem persönlichen Umfeld oder zumindest in den sozialen Medien mit. Verpackt in diesem Briefroman wird man mit verschiedenen Themen konfrontiert und muss sich fragen, wo steht man selbst. Wie ist der eigene Umgang mit verschiedenen Meinungen, bleibt die Kommunikation noch respektvoll? Wie ist die eigene Streitkultur, die Empathie und das Miteinander, wenn Meinungen auseinander gehen? 

Die beiden Protagonisten Theresa und Stefan tauschen sich im Roman per E-Mail und What`s App über ihre Leben aus, die sich in zwei komplett andere Richtungen entwickelt haben. Als Leserin fiel es mir leicht, dem Schlagabtausch zu folgen. So ein Briefwechsel lässt sich leicht lesen und bleibt auch spannend. Einige Sequenzen fand ich sehr übertrieben, machen aber auch klar, wie wichtig es ist sich Gedanken über die aktuelle politische und gesellschaftliche Situation und den eigenen Standpunkt zu machen und zu hinterfragen, ob auch andere Meinungen ihre Berechtigung haben - es nicht immer nur schwarz und weiß gibt, sondern auch viele verschiedene Grautöne.

Beim Lesen steht man nicht immer nur auf einer Seite, die Sympathien wechseln zwischen den Protagonisten hin und her. Beide Seiten haben ihre Probleme. Man merkt wie sehr jeder in seiner eigenen Welt gefangen ist und die Gegenseite gar nicht richtig hört oder hören kann.
Die Stimmung spitzt sich immer mehr zu und am Ende war mir die Entwicklung doch zum Teil etwas zu "radikal" - die Stimmung kocht immer mehr hoch. Stefan kommt mir manches mal vor, wie ein Fähnchen im Wind. 
Der Roman spiegelt aber sehr schön wieder, wie es aktuell in der Gesellschaft aussieht, auch wie in den sozialen Medien kommuniziert wird und welchen Einfluss die Medien haben. 

Ein Roman, der durch seine Aktualität und Brisanz überzeugt, wenn auch teilweise überspitzt dargestellt. Unbedingte Leseempfehlung.


Cover und Illustration              
2 / 5
Story / Inhalt   
5 / 5
Aufbau und Schreibstil 
4 / 5
Spannung und Lesefluss
4 / 5
Hauptfigur /-en
4 / 5
Emotionen und Stimmung
4 / 5

 

Samstag, 7. Januar 2023

Lesemonate November und Dezember

  -Beitrag enthält Werbung/Produktplatzierungen-



Auch wenn in den letzten beiden Monaten kein neuer Post erschienen ist, habe ich doch einige Bücher gelesen. Überwiegend einige Neuzugänge gebrauchter Bücher, welche ich vor allem aufgrund von Empfehlungen von Freunden, Verwandtschaft oder der Presse bestellt hatte. Hier meine Kurzmeinung zu den gelesenen Büchern:

Verdächtige Geliebte 
von Keigo Higashino
Krimi; kurze Eingewöhnungsphase zu Beginn an japanische Namen und Ortsnamen; außergewöhnlicher Aufbau; sympathische Ermittler; ein Roman zum mit fiebern und mit rätseln; macht Lust auf mehr japanische Romane 


 

Schuldlos Schuldig 
von Susan Sloan
Roman; krasser Einstieg; überwiegend sehr fesselnd erzählt, aber hat auch Längen im mittleren Teil; man kann das Ende erahnen; gerne gelesen, obwohl für mich auch stellenweise unrealistisch / schwer vorstellbar


Der Heimweg
von Sebastian Fitzek
Thriller; für mich eher ein schwacher Fitzek; Protagonisten blieben mir eher unsympathisch; irgendwie wirr; Auflösung am Ende wieder überraschend, aber insgesamt hat mich dieser Psychothriller nicht gefesselt; Schreibstil gewohnt flüssig aber Story hat mich nicht überzeugt 


Der Salzpfad
von Raynor Winn
Reisebericht, aber auch Roman; autobiographisch; Schicksalsschläge; Landschaftsbeschreibungen; Wandern; der Bericht über die Wanderung von Raynor und Moth auf dem South West Coast Path hat mich sehr bewegt und lässt einen nachdenklich zurück; viele Begegnungen und Erlebnisse berühren; inspirierend und bewegend; weckt Fernweh und Wanderlust.