Mittwoch, 11. Januar 2017

Ich fürchte mich nicht

In der Challenge "Ich entscheide was du liest" wurde mir für den Januar das Buch "Ich fürchte mich nicht" ausgesucht. Ich muss sagen, eine hervorragende Wahl. Dieser erste Teil einer dreiteiligen Dystopie hat mich wirklich überzeugt und neugierig auf den Rest der Reihe gemacht. 

Tahereh Mafi
"Ich fürchte mich nicht"
erschienen im Goldmann Verlag 
Gebundene Ausgabe (2012)
Taschenbuch (2014)

Zum Inhalt:
Die Erde ist nur noch ausgetrocknetes und unfruchtbares Land. Nahrung ist knapp und wird künstlich erzeugt. Zu dieser Zeit lebt Juliette, sie ist ein Monster, eine Ausgestoßene. Sie kann mit ihrer Berührung töten. Seit einigen Jahren wird sie vom Reestablishment gefangen gehalten, damit sie nicht noch mehr schaden anrichten kann. Oder gibt es doch andere Gründe? Sie kommen auf die Idee, dass Juliette`s Fähigkeit auch als Waffe eingesetzt werden kann. Warner will Juliette überzeugen mit ihm zusammenzuarbeiten. Wie kann sie dieser ausweglosen Situation entfliehen? 

Meine Meinung:
Die Story hat mich von Beginn an gefesselt. Die Autorin schreibt sehr anschaulich und aus der Sicht von Juliette. Im Moment bin ich wieder auf den Geschmack von Dystopien gekommen und da hat mich das Thema der Geschichte sehr angesprochen. Die Menschheit hat das Leben auf der Erde zerstört. Hoffnung und Zukunft scheinen verloren. Es kam zu einem Zusammenbruch der menschlichen Gesellschaft, das Reestablishment kommt an die Macht. 
Die Autorin erzählt die Geschichte von Juliette und der Welt in der sie lebt sehr anschaulich. 
Die Protagonistin Juliette hat eine besondere Fähigkeit, die Zugleich ein Fluch ist. Sie kann mit ihrer Berührung töten. Wenn sie jemanden berührt, erfährt die Person schmerzen und sie zieht das Leben aus ihr, bis zum Tod. Das bedeutet aber auch, dass Juliette nie körperliche Nähe erfahren hat und Liebe und Zuneigung in körperlicher Form erfahren kann. 

"Die Zärtlichkeit in seiner Stimme erschüttert mich. Das aufrichtige Interesse an meiner Antwort. Er kommt mir vor wie ein wilder Hund, rasend und blutrünstig und zugleich ausgehungert nach Zuwendung und Anerkennung. Nach Liebe."

Weitere wichtige Rollen werden in diesem Buch von Warner und Adam eingenommen. Warner hält Juliette gefangen und möchte ihre Fähigkeit für das Reestablishment nutzen. Adam ist ein Soldat Warner's und nimmt noch eine wichtige Rolle in Juliettes's Leben ein.
Die Beziehung zwischen den dreien wird sehr intensiv rübergebracht. 
Viele kurze Sätze machen es mir einfach der Geschichte zu folgen ohne abzuschweifen. 
Ein etwas ungewöhnliches und für mich unnötiges Stilmittel waren für mich zum einen durchgestrichene Sätze. Gedanken von Juliette werden aufgeschrieben und wieder durchgestrichen und durch einen anderen Wortlaut ersetzt. Dies soll wohl den Notizbuchcharakter unterstreichen. Für mich braucht die Story dies aber nicht unbedingt. Anfangs fand ich es interessant, da es einfach anders war. Später fand ich es eher unnötig. Ebenso ungewöhnlich und gewöhnungbedürftig empfand ich die oft dreimalige Wiederholung von einzelnen Worten. 

Fazit:
Trotz einiger außergwönlicher Stilmittel hat mich die Geschichte absolut überzeugen können. Die Story und Wendung fand ich sehr gelungen und macht definitiv Lust auf Band Zwei.