von Mats Olsson
erschienen bei der Verlagsgruppe Random House GmbH
im btb Verlag als Paperback (2017)
Inhaltsangabe des Verlags:
Das hatte er sich anders vorgestellt: Harry Svensson, Exreporter einer Stockholmer Zeitung und angehender Kneipenwirt, hat sich in Malmö mit einer Weinhändlerin verabredet – doch aus der gemeinsamen Nacht wird nichts. Ulrika Palmgren überlegt es sich im letzten Moment anders und setzt ihn vor die Tür. Statt speziellen Sex gibt‘s ein lädiertes Ego und eine gebrochene Nase. Als er notdürftig verarztet in sein Hotel zurückkehrt, entdeckt er im Nachbarzimmer, dessen Tür lediglich angelehnt ist, den bekannten Blues-Sänger Tommy Sandell, der seinen Rausch ausschläft – neben ihm die Leiche einer Frau. Die Ermittlungen der Polizei in dem Mordfall wollen nicht so recht vorankommen. Nur eins ist sicher: der Musiker war es nicht. Svensson betreibt derweil seine eigenen Recherchen. Als es wenig später in Göteborg zu einem ähnlichen Fall kommt, ist Harry Svensson sich sicher, dass man es mit einem Serienmörder zu tun hat …
Meine Meinung:
Den Schreibstil des Autors empfand ich als sehr angenehm und flüssig. Ich kam gut in die Story rein und die einzelnen Charaktere wurden sehr gut herausgearbeitet. Auf über 700 Seiten lernt man Harry Svensson aber auch den Täter ausführlich kennen. Diverse Nebencharaktere nehmen auch einiges an Raum ein. Für meinen Geschmack sind doch einige Szenen unnötig in die Länge gezogen, so dass die Handlung langsam voran schreitet. Zudem weiß man schon sehr früh um wen es sich bei dem Täter handelt und wer sich einen Thriller wünscht, bei dem auch der Leser mitraten kann, der sollte ggf. nicht zu diesem Buch greifen.
"Das Kleid war ihren Schenkel hochgerutscht und legte ihn so weit bloß, dass er fast schon die Spitze ihres hauchdünnen Slips erahnen konnte. Er hatte schon lange niemanden mehr gesehen, der so sehr nach Strafe verlangte, und er wünschte sich, er hätte mehr Zeit." (S. 196)
"Das Kleid war ihren Schenkel hochgerutscht und legte ihn so weit bloß, dass er fast schon die Spitze ihres hauchdünnen Slips erahnen konnte. Er hatte schon lange niemanden mehr gesehen, der so sehr nach Strafe verlangte, und er wünschte sich, er hätte mehr Zeit." (S. 196)
Für mich war es eher ein Kriminalroman, als ein Thriller. Erst in den letzten Kapiteln entwickelt sich die für mich typische Spannung eines Thrillers.
Positiv finde ich die Angaben zu der zeitlichen Entwicklung, in der dieser Fall abläuft, der wirkt auf mich sehr realistisch.
Harry Svensson ermittelt als außenstehender Journalist in diesem Fall. Von der Polizeiarbeit erfährt man nur am Rande.
Interessant finde ich die Entwicklung von Harry Svensson und sein Umgang mit den Indizien, die er nach und nach ans Licht befördert.
Wer nicht auf der Suche nach einem typischen Thriller ist, sonder gerne einen Kriminalroman mit einem außergewöhnlichen Ermittler lesen möchte, dem kann ich "Demut" empfehlen.