Dienstag, 14. März 2017

Mein schlimmster schönster Sommer

http://www.aufbau-verlag.de/index.php/mein-schlimmster-schonster-sommer.html

Mein schlimmster schönster Sommer
von Stefanie Gregg
erschienen im Aufbau Verlag 
als Taschenbuch (2017)
288 Seiten

Eine Leseprobe wurde online vom Verlag zur Verfügung gestellt.

Klappentext:
Erst wenn man alles loslässt, kann das Leben neu beginnen

Als Isabel aus dem Krankenhaus entlassen wird, weiß sie, dass nichts mehr ist, wie es war. Zum ersten Mal ist sie spontan: Sie kauft einen VW-Bus und fährt einfach los. Eigentlich will sie in die Provence, aber dann kommt alles anders. Eine Reise beginnt, bei der sie Menschen trifft, denen sie sonst nie begegnet wäre, bei der sie ihr altes Leben loslässt und ein neues anfängt – und vor allem eines findet: die Liebe.

Meine Meinung:
Das Cover des Buches hat mich direkt neugierig gemacht. Bunte Cover sprechen mich immer direkt an und machen mich neugierig. Auch der Titel hat mich näher hinsehen lassen, da er so widersprüchlich ist. 
Nachdem man das Buch gelesen hat weiß man auch was es mit den darauf eingefügten Zeichnungen (z.B. Hund, Bus und Feder) auf sich hat und ich finde es sehr passend gestaltet.

"Ich liebte das Torock dieses Busse. Es fuhr mich hinein ins Abenteuer, in ein Leben voller Überraschungen und Lachen, ein Leben, an dem ich bisher immer nur vorbeigerast war." (S.65)

Der Schreibstil der Autorin war sehr angenehm flüssig und trotz des ernsten Themas mit einer guten Prise Humor gespickt. Ich konnte der Geschichte sehr gut Folgen. Die Spannung empfand ich bis kurz vor dem Ende ziemlich gleichbleibend, nie langweilig und zum Ende hin brennt man darauf zu erfahren was Isabel noch erlebt und ob sie die Krankheit besiegt.
Interessant fand ich auch die gelegentlichen Wechsel der Sichtweisen und kurz gehaltenen Rückblicke. Sie fügen sich gut in die Geschichte ein und sind nicht zu langatmig.
Zu Beginn passierten mir einfach zu viele "extreme" Zufälle, die das Buch für mich gar nicht unbedingt gebraucht hätte. Eine Spur weniger wäre für mich auch völlig okay gewesen.

Die Protagonisten Isabel und Rasso gefallen mir beide richtig gut. Den Wandel von Isabel als Leser mitzuerleben und wie Rasso's Lebensweise die ihre beeinflusst war absolut gelungen.

"Mach dir keine Gedanken, es kommt, wie es kommt. Entweder sie will zu mir zurück oder ich werde lernen, sie nicht mehr zu lieben." (S. 98)

Die Geschichte bewegt einen doch ziemlich und ich fand das Ende traurig aber auch schön. 
Das Buch hat mich berührt. Das letzte Kapitel/Der Epilog hat mich sogar zu Tränen gerührt. 

"Und jetzt war ich außerhalb der Zeit. Oder andersherum, ich hatte die Zeit in mir, die Essenszeit, die Schlafenszeit, die Nachdenkzeit, die Zeit zum Lebensgenuss. Es war nicht mehr die fremde Zeit, die mich beherrschte." (S. 206)

Auch wenn ich zu Anfang des Buches doch recht kritisch war, wegen der vielen “krassen“ Zufälle, finde ich die Aussage und Umsetzung zu diesem Thema doch sehr gelungen und kann darüber hinwegsehen.