von Zoe Hagen
erschienen im Ullstein Verlag (2016)
als TB/Paperback
mit 185 Seiten
Zum Inhalt (Quelle: Ullstein Verlag):
»Das Leben ist ein Privileg«, sagte ich. »Das Leben ist ein Privileg?«, fragte Noah erstaunt. »Ja«, sagte ich. Noah zog die Luft ein, ein Lächeln umspielte seine Lippen. Er drehte sich zu Fred und den anderen um und fragte: »Wo zum Henker hast du denn den kleinen Gandhi hier her?«
Du bist einsam und unglücklich, dein Leben wie ein falscher Film, der an dir vorbeiläuft. Bis du neue Freunde triffst. Gut, die sind alle ein bisschen verrückt, sie nennen sich »Der Club der verhinderten Selbstmörder«. Aber sie geben dir Halt und sind wie Leuchtkäfer in deiner bodenlosen Traurigkeit. Denn du hast nur das eine Leben.
Meine Meinung:
Das Buch stand sehr lange auf meiner Wunschliste, vor einigen Wochen konnte ich es durch einen Tausch endlich ergattern und habe es nun mit Begeisterung verschlungen.
Das Thema psychische Erkrankungen oder Persönlichkeitsstörungen, sowie Verhaltensauffälligkeiten finde ich immer sehr interessant und wichtig. Vielleicht ist das auch beruflich bedingt, aber das Thema reizt mich immer wieder.
Dieses Buch ist aus der Sicht der Protagonistin Antonia geschrieben, in der Form eines Tagebuches, welche sie an Gott richtet.
So erfährt man viel über ihre Gefühlswelt und die Beziehung zu ihrer Mutter. Man erlebt ihr persönliches Empfinden in Bezug auf ihre Bulimie und das selbstverletzende Verhalten und kann so vielleicht als außenstehender eine solche Erkrankung besser begreifen.
Die anderen Charaktere sind eine Gruppe von jungen Erwachsenen, die alle schon einen Selbstmordversuch hinter sich haben und alle psychische Auffälligkeiten haben. Auf einige wird näher eingegangen, auf andere weniger.
Ich fand den Verlauf des Buches und die Ereignisse, die noch gegen Ende passieren sehr realitätsnah beschrieben. Naja eine Gruppe von verhinderten Selbstmördern findet man wohl nicht so schnell, aber die Art und Weise, wie die psychischen Erkrankungen die Handlungen bestimmt haben, fand ich schon ziemlich realistisch.
Mich hat das Buch bewegt und ich würde es auch jedem weiterempfehlen, der in irgendeiner Weise mit Personen zu tun hat, die mit einer psychischen Erkrankung leben.