Mittwoch, 9. August 2017

Scherbengold

"Scherbengold"
von Kathrin Hövekamp

erschienen als Taschenbuch 
und E-Book (2017)

erhältlich über amazon.de


Zum Inhalt (Quelle: lovelybooks.de):
Jakob ist sich sicher: Liebe ist so absurd wie sie unpräzise definiert ist. Schließlich kann man alles lieben: den Job, die neue Chips-Sorte mit Balsamico, die Mutter oder eben die verdammte Ex-Freundin. Letztere hat sich gerade von Jakob getrennt und stürzt den Texter mit Faible für aus der Mode gekommene Wörter und falsch zugeordnete Zitate in eine handfeste Sinnkrise: Ist es möglich, dass ihn bisher jede seiner Freundinnen sitzen gelassen hat? Jakob macht sich auf die Suche nach dem roten Faden in seiner Trennungshistorie – von traumatischen Sticker-Liebschaften in der zweiten Klasse über eine verwirrende Begegnung mit einem Panda-Mädchen bis zur Mittzwanziger-Duftkerzen-Eskalation bei IKEA. Ein Buch über Beziehungen. Wie sie beginnen, wie sie zu Ende gehen und warum manche nie zustande kommen.

Meine Meinung:
Der Schreibstil der Autorin konnte mich schon in ihrem letzten Roman: "viereinhalb Minuten" überzeugen. Er ist wunderbar flüssig und man kann die Texte förmlich einatmen, obwohl es ab und an sogar etwas philosphisch zugeht.
Die Story um Jakob, aus dessen Sicht es geschrieben ist, zieht sich von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter des Protagonisten.
Der Leser geht auf eine Zeitreise in die 90er und 2000er mit all den Eigenheiten und der Popkultur des jeweiligen Jahrzehnts.

>>Auf den ersten Blick sahen alle gleich aus: Jeans-Schlaghosen, gelb-blond gefärbte Haare mit Zickzack-Scheitel und diese merkwürdigen Tattoo-Ketten.<< (Kapitel 5)

Jakob hinterfragt nach der Trennung von Caro seine vergangenen Beziehungen und fängt schon bei seiner ersten "Freundin" der Grundschule an. Es ist einfach nur herrlich, den etwas verschrobenen Jakob dabei zu begleiten und ab und an findet man sich selbst auch wieder. 

Sein bester Freund Andy und seine beste Freundin Hanna sind von Beginn an dabei und begleiten ihn durchs ganze Buch. 
Ein wunderbares Buch über die Liebe, Freundschaft und ein wenig Selbstfindung begleitet von der Popkultur der 90er und 2000er. 

>>Da Bier noch nicht so richtig lief, hielten Andy und ich uns hauptsächlich an Bacardi Breezer. diese widerlichen, kebrigsüßen Wodka-Mixgetränke aus der Alkopop-Hölle, die einen sozial gesehen zwar ein paar Punkte kosteten, jedoch den Vorteil besaßen, runterzugehen wie ein dickes Kind auf der Wippe.<< (Kapitel 7)

Jedem der in den 80ern geboren ist und auf eine kleine Zeitreise gehen möchte ist dieses kurzweilige Buch zu empfehlen.